Bilder: Sibylle und Chris Klos von CSK-Foto

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Die vier Ausnahmemusiker, allesamt Meister ihres Fachs, haben am Samstagabend mal eben den kleinen Weiler Heubach komplett aus den Angeln gehoben. Ihre sensationelle Band A NOVEL OF ANOMALY, die man sonst auf entschieden größeren Bühnen antrifft, spannte einen gewaltigen Bogen vom melodiösen Jazz bis hin zur Avantgarde. Die Instrumentierung dieses Erfolgsquartetts ist sehr ungewöhnlich: Akkordeon, Elektrogitarre, Schlagzeug und Stimme. Was Andreas Schaerers unbegrenzt erscheinende stimmlichen Möglichkeiten angeht, so war die meistgestellte Frage des Abends: WIE MACHT DER DAS? Die vielen Besucher (so viele Gäste gab es nie zuvor an einem Heubacher Hauskonzert) kamen sogar in den Genuss einer Uraufführung: Noch im Zug von Würzburg in Richtung Schwarzwald hat Andreas Schaerer den Text zum nagelneuen Stück „Seicentottantasette Giorni“ geschrieben, einer ganz frischen Komposition von Kalle Kalima. Auffallend: In diesem Quartett hält keiner klar die Zügel in der Hand, das ist ein gleichberechtigtes Projekt vier ganz starker Individualisten.

Bestechend ist eine improvisierte Sequenz im Stück „Planet Zumo“, wo Andreas zunächst zunächst eher zufällig Geräusche wie bei einem Tennisspiel von sich gibt. Mit überschäumender Kreativität gesegnet, entwickelt er daraus einen stakkatoartigen Text und malt sich eine Welt aus, in der ein Jazzmusiker in Sachen Ruhm und Reichtum mit Tennisstar Roger Federer gleichzieht. Das Publikum feiert das Quartett am Ende völlig zu recht mit Jubel und Standing Ovations.

Andreas Schaerer (CH): vocals

Luciano Biondini (IT): accordion

Kalle Kalima (FI): guitar

Lucas Niggli (CH): drums