Lou Tavano und Alexey Asantcheeff am zwanzigsten Heubacher Hauskonzert: WHAT A NIGHT! Eine Stunde vor dem Konzert hatten wir wie immer die Türen geöffnet, und schon nach wenigen Minuten war das Haus voll, also RICHTIG voll – und noch immer standen Gäste Schlange. Was tun? Rasch wurden Fenster und Türen geöffnet und Klappstühle für draussen besorgt. Etwa ein Drittel der Besucher erlebte das Konzert gewissermassen als Open Air-Veranstaltung.

Die Verursacher des beispiellosen Andrangs waren eigens für dieses Hauskonzert aus Paris angereist. Dort sind Lou und Alexey eine feste Grösse in der Jazzszene und treten an wunderbaren Orten auf, wie es sie in dieser Form wohl nur in Frankreich gibt. Ihr wisst schon, diese prachtvollen Theater und schönen Clubs. Anfang 2020 brachten sie „Uncertain Weather“ heraus, ihr zweites großes Album. Das war pünktlich zum Pandemiebeginn, und wie bei so vielen fiel auch ihre lange geplante Tournee ins Wasser. Stattdessen gab es Livestreams im Internet, direkt aus ihrem stilvollen Pariser Wohnzimmer. Wir haben kein einziges verpasst und wurden so zu grossen Fans der beiden, die nicht nur auf der Bühne ein Paar sind. Als es um das Booking für unser zwanzigstes Hauskonzert ging, haben wir ein Email nach Paris geschickt und ganz schüchtern gefragt, ob sie in einem kleinen Dorf im Südschwarzwald spielen möchten. Daraufhin nahmen die Dinge ihren Lauf.

Was dann am Samstag passiert ist, hat Ursula Freudig vom Südkurier so beschrieben:

… „als Musik, die sich stilsicher zwischen Chanson, moderner Kammermusik und Jazz bewegt, als zwei Künstler, die in Paris zu den angesagtesten Jazz-Acts gehören, wurde das Konzert angekündigt.

Es war noch viel mehr: Selten dürfte das Publikum einen intensiveren Konzertabend erlebt haben, selten zwei Musikern zugehört haben, die mit so viel Hingabe und Leidenschaft nicht Musik machten, sondern Musik fühlten und dies mit allen Fasern ihrer Körper ausdrückten. Die besondere Stimme Lou Tavanos und das akzentuierte Spiel von Alexey Asantcheeff, ihre Gestik und Mimik und die Art wie sie auf verschiedenen Eben miteinander kommunizierten, waren ein spannendes Zusammenspiel jenseits jeder Oberflächlichkeit und Gängigkeit. Die Arragements steckten voller Überraschungen, voller Ecken und Kanten und unerwarteter Klänge, die von lyrisch leicht bis melancholisch herzzerreißend reichten. Manchmal hatte man das Gefühl, die beiden singen und spielen sich die Seele aus dem Leib, was aber nicht heißt, dass nicht auch viel Humor rüberkam. Es wurde an diesem Konzertabend auch viel gelacht. …“

Die schönen Bilder stammen von Dieter Schäuble.

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https://www.youtube.com/watch?v=yuAoehgh6Lk